Komfortsuche
27.09.2024, 09:32 Uhr
Pulsschlag Hafen - Zeitdruck an der Kaje
NDR
14. Oktober | NDR | 18:15 - 18:45 Uhr | Reportagereihe

Inhalt

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Mut zum Anpacken, echte Hingabe und rauer norddeutscher Charme - all das zeichnet die Männer und Frauen aus, die im Hafen arbeiten. Die fünfteilige "Die Nordreportage"-Serie "Pulsschlag Hafen" taucht tief in diese Welt ein und kommt den Menschen nah, die in den niedersächsischen und bremischen Häfen jeden Tag zupacken - ob an der Kaje, auf dem Kran, im Boot oder unter Wasser. Umgeschlagen werden in Niedersachsen und Bremen jedes Jahr über 100 Millionen Tonnen verschiedenster Güter und mehr als drei Millionen Fahrzeuge. In jedem der fast 50 Häfen in Niedersachsen und Bremen gibt es dafür Expertinnen und Experten in unterschiedlichsten Berufen. Insgesamt steuern hier etwa 70.000 Menschen ihren Teil dazu bei, dass die Häfen das logistische Rückgrat für Deutschland bleiben. In Emden muss Hafentaucher Mike Engling mit seinem Team in einem von langer Hand geplanten Einsatz für den Austausch eines vierzig Meter breiten Schleusentors sorgen. Harte Arbeit, nicht nur unter Wasser - und die Zeit läuft. Während des Tausches kommt kein großes Schiff mehr in den wichtigen Emder Binnenhafen. 1,4 Millionen Fahrzeuge werden jährlich in Bremerhaven umgeschlagen - vom Elektroauto über den Mähdrescher bis zur Baumaschine. Ohne Mechaniker Deev Wiebusch und seine Kollegen geht dabei nichts - er sorgt dafür, dass Fahrzeuge mit Problemen wieder zum Laufen gebracht werden. Sonst kann schnell ein einziger liegengebliebener Pkw die Entladung eines gesamten Schiffes aufhalten. In Brake an der Weser wird ein neuer Portalkran in Betrieb genommen - der Ausleger ist über 60 Meter lang und hebt bis zu 90 Tonnen. Der erste Einsatz im neuen Koloss ist auch für die erfahrene Kranführerin Melanie Fischer ein besonderer Moment. In Bremen sind die Hafenanlagen über das gesamte Stadtgebiet verteilt. Wo Festmacher Lutz Vellguth seinen nächsten Einsatz hat, weiß er nie im Voraus. Aber wenn ein Schiff kommt, muss er es so schnell wie möglich festmachen. Dabei läuft die Zusammenarbeit mit den Crews der Schiffe nicht immer reibungslos. Oft sind klare Worte gefragt. Ein Knochenjob, den Lutz noch immer macht, obwohl er schon längst in Rente sein könnte. Kein Tag wie der andere, jeder Einsatz mit neuen Herausforderungen, Gezeiten und Wetter, Termindruck und Schichtwechsel - "Du kannst das nur schaffen, wenn du die Nerven bewahrst", so Festmacher Lutz. Gefördert mit Mitteln der nordmedia - Film- und Mediengesellschaft Niedersachsen/Bremen mbH. In dieser Folge: Im Emder Hafen müssen die Tore der Großen Seeschleuse gewechselt werden, sie sind das Nadelöhr zwischen dem wichtigen Binnenhafen und den Weltmeeren. Für Hafentaucher Mike Engling und sein Team ein Auftrag mit engem Zeitfenster. Denn solange der Torwechsel nicht beendet ist, müssen alle großen Schiffe warten. Mike koordiniert den Austausch des Schleusentors, das über 800 Tonnen schwer ist, mit zwei Schleppern. Später taucht er selbst 13 Meter tief und überprüft das Innere der Schleusenkammer. Blind, mit den Händen, denn das Hafenwasser in Emden ist extrem trüb. "Schon nach zehn Zentimetern sieht man gar nichts mehr. Null. Es ist auch sofort schwarz", sagt Mike. "Wir müssen mit den Händen sehen!" Auch im zweiten Teil der fünfteiligen Serie "Die Nordreportage. Pulsschlag Hafen" ist Festmacher Lutz Vellguth im Hafen von Bremen wieder im Einsatz: Diesmal muss er mit einem kleinen Motorboot raus, um einen Tanker im Industriehafen zu vertäuen. Es kommt darauf an, alle Leinen richtig zu werfen und zu legen, damit das Schiff korrekt gesichert ist. Und wieder spielt die Zusammenarbeit mit der Schiffscrew eine entscheidende Rolle: "Es kann sein, dass du wirklich gute Leute hast und das flutscht, ohne dass du groß was sagen musst. Und bei der nächsten Crew hast du wieder einen roten Kopf, weil du so schreien musst. Das ist ganz verschieden. Noch habe ich gute Laune ... kann sich schnell ändern", so Lutz.


Original-Titel: Pulsschlag Hafen
Laufzeit: 30 Minuten
Genre:Reportagereihe, D 2024